Wie werde ich Piercing-Model?

Tipps und Tricks für Piercing-Models

Piercing-Model werdenWer Piercings liebt, zeigt sie in der Regel auch gern anderen. Deshalb liegt für viele Piercing-Fans der Gedanke nahe, das Angenehme mit dem Nützlichen zu verbinden und eine Karriere als Piercing-Model anzustreben. Allerdings ist die Konkurrenz in diesem Bereich groß, und auch wenn Piercings seit Jahren im Trend liegen, und sich die entsprechende Fangemeinde Jahr für Jahr weiter vergrößert, gelingt es nur vergleichsweise wenigen Menschen ihre Piercing-Leidenschaft zum Beruf zu machen. Wer dabei einige Tipps und Tricks beachtet und systematisch vorgeht, kann seine Chancen auf eine Modelkarriere in der Piercing-Szene und darüber hinaus aber zumindest deutlich steigern.

Gute Fotos – das A und O

Ein Einstieg in eine Modelkarriere ist ohne gute Fotos so gut wie undenkbar. Zwar kommt es gelegentlich vor, dass jemand auf der Straße oder im Club von Model-Scouts entdeckt und angesprochen wird, doch auf diese glücklichen Zufälle sollte sich niemand verlassen, wenn der Wunsch, Model zu werden, wirklich ernst gemeint ist. Sei es, um sich bei einer Modelagentur zu bewerben oder um die eigene Webpräsenz zu bestücken, an guten Fotos führt im Model-Business kein Weg vorbei. Gerade für Neueinsteigerinnen und Neueinsteiger stellt sich dabei oft die Frage, inwieweit es sich wirklich lohnt, gleich zu Beginn Hunderte oder gar Tausende von Euros an Fotografenhonoraren zu zahlen, wenn noch nicht einmal ansatzweise klar ist, ob der Start in die Modelbranche erfolgreich sein und mit dem Modeln auch wirklich Geld verdient wird. Eine interessante Möglichkeit, auch ohne enorme Kosten an gute Fotos zu kommen, ist die Registrierung bei einer Modelkartei für Models und Fotografen. Dort sind in der Regel sowohl Profis als auch Amateure aktiv und es lassen sich erste Kontakte in der Szene knüpfen. Wer sich als Model registriert, sollte beim Ausfüllen der Sedcard die Möglichkeit nutzen, unter den bevorzugten Genres und Themen das Stichwort Piercing unterzubringen. So ist es für Fotografen mit Interesse an Piercing-Models leichter, die betreffende Sedcard herauszufiltern, wenn sie mithilfe der Suchfunktion nach geeigneten Models für ihre Projekte recherchieren. Umgekehrt lohnt es sich natürlich auch, selbst aktiv auf Fotografen zuzugehen. Ambitionierte Amateure, aber durchaus auch einige Profis, die noch am Beginn ihrer Karriere stehen, bieten gelegentlich sogenannte TFP-Shootings an. Die Abkürzung TFP steht dabei für „Time for Pictures“ (oder –früher – auch „Time for Prints“). Gemeint ist damit, dass das Modell für seinen Zeitaufwand keine Gage erhält, sondern die während des Shootings entstandenen Aufnahmen. Dass diese entweder ausschließlich oder ergänzend zu Bildern auf Papier in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden, sollte dabei eine Selbstverständlichkeit sein. Seriosität aller Beteiligten vorausgesetzt, kann ein solches TPF Fotoshooting eine Win-win-Situation für die Fotografin oder den Fotografen sowie für das Model sein, weil für beide keine Honorarkosten anfallen und – im Idealfall – dennoch hochwertige Bilder entstehen. Sind die Ergebnisse unbefriedigend, ist das zwar ärgerlich, war aber zumindest nicht mit einem unnötigen finanziellen Aufwand verbunden. Sind beide Seiten mit den Resultaten zufrieden, ergibt sich aus dem einmaligen Deal zum gegenseitigen Vorteil vielleicht sogar eine längere erfolgreiche Zusammenarbeit.

Ausstrahlung toppt Perfektion

Für ein Piercing-Model gilt mehr noch als im Fashion-Segment, dass Ausstrahlung wesentlich wichtiger ist als das Erfüllen irgendeiner vermeintlichen Schönheitsnorm. Letztlich soll ja bereits jedes Piercing an sich ein Ausdruck von Individualität sein und eben nicht irgendeinem Standard entsprechen, wenngleich es natürlich auch bei Piercings bestimmte Trends und die eine oder andere wechselnde Mode gibt. Deshalb ist es meist vorteilhaft, bei der Suche nach einer geeigneten Fotografin oder einem geeigneten Fotografen vor allem diejenigen in die engere Wahl zu ziehen, die bereits nachweislich Erfahrungen mit dem Thema Piercing haben. Wenn die oder der Betreffende im eigenen Portfolio bereits eine Auswahl an Piercing-Aufnahmen vorweisen kann, die dem angehenden Piercing-Model vom Stil her gut gefallen, stehen die Chancen gut, dass die Chemie zwischen beiden stimmt und man sich schnell über Posen, Bildkompositionen und ähnliche Details einig wird. In bestimmten thematischen Teilbereichen der Fotografie wie Piercings, aber auch bei Tattoos oder Body Modifications spielt es nur eine untergeordnete Rolle, wie groß oder wie schwer beziehungsweise leicht das Model ist. Erstens wird im Bild oftmals ohnehin nur ein Teil des Körpers gezeigt, und zweitens können gerade auch körperliche Merkmale, die nicht den gängigen Schönheitsidealen entsprechen, in diesem Kontext besondere Wertschätzung erfahren. Das heißt jedoch keineswegs, dass der Weg ins Model-Business in diesem Bereich so einfach wie Pizza online bestellen wäre. Wer glaubt, es genüge, sich ein paar edle Panties kaufen zu gehen und dann vor die Kamera zu treten, dürfte schnell eines Besseren belehrt werden. Überhaupt ist weniger in diesem Kontext manchmal mehr, und mitunter kommt ein Piercing an einem sonst bekleideten Körper besser zur Geltung als bei einer Aktaufnahme. Letztere hat durchaus ebenfalls ihre Berechtigung, stellt aber auch besonders hohe Anforderungen an das fotografische Können, wenn das Bild am Ende nicht billig wirken und auf vordergründige Effekthascherei hindeuten soll.

Das richtige Piercingstudio finden

Die Entscheidung, Piercing-Model zu werden, dürfte nahezu immer auch mit dem Wunsch verbunden sein, dass zu den bereits vorhandenen Piercings noch weitere dazukommen oder dass diese im Laufe der Zeit gelegentlich durch andere ersetzt werden. Deshalb ist es sinnvoll, sich als angehendes Model möglichst eine Piercerin oder einen Piercer zu suchen, die oder der sich als besonders vertrauenswürdig erweist. Dass im Studio hygienische Standards eingehalten werden, sollte ohnehin selbstverständlich sein. Doch natürlich kommt es auch auf handwerkliches Können, Erfahrung und Einfühlungsvermögen an, gepaart mit einer umfassenden Beratungskompetenz. Denn nicht jedes Piercing steht jedem Model gleichermaßen, und gerade in dieser Situation ist ein ehrlicher Rat Gold wert. Wer bei den Piercings besonders aufs Budget achten möchte, sollte fragen, ob das Studio vielleicht zu bestimmten Zeiten einen attraktiven Daily Deal anbietet. Alternativ kann es sich auch anbieten, dem Studio-Team als Model zur Verfügung zu stehen, wenn die Teilnahme an einer Piercing Convention oder ähnlichen Events geplant ist. Ganz abgesehen davon, eignen sich derartige Veranstaltungen auch sehr gut, um Kontakte zu Gleichgesinnten zu knüpfen, Erfahrungen auszutauschen und sich inspirieren zu lassen.

Multiplikatoren finden

Wer sich ein Portfolio mit ersten Piercing-Fotos aufgebaut und erste Erfahrungen vor der Kamera gesammelt hat, sollte sich aktiv auf die Suche nach geeigneten Multiplikatoren machen, um die eigene Modelkarriere in Schwung zu bringen. Dabei ist es vor allem hilfreich, wenn sich Models und Influencer finden lassen, die offensichtlich einen ähnlichen Stil bevorzugen und mit denen vielleicht gemeinsame Projekte realisierbar sind. In der Piercingszene aktive Influencer gibt es zwar einige, doch sollten selbstverständlich diejenigen bevorzugt angesprochen werden, die auch über eine entsprechend große Reichweite und eine hohe Zahl an Followern verfügen. Einzelne oder wenige gute Aufnahmen, die zur richtigen Zeit auf dem richtigen Kanal gepostet werden, können einen erheblichen Schub für eine Modelkarriere bedeuten. Umgekehrt kann es aber auch von Nachteil sein, wenn an möglichst vielen Stellen Material verbreitet wird, das höheren ästhetischen Ansprüchen nicht gerecht wird. Einer der wichtigsten Grundsätze lautet, beharrlich an der Modelkarriere zu arbeiten, kritische Hinweise von Erfahreneren ernst zu nehmen, und vor allem auch dann nicht aufzugeben, wenn es einmal nicht so läuft, wie ursprünglich geplant. Ganz gleich, ob als Piercing-Model, im Fashion-Bereich oder in irgendeinem anderen kreativen oder künstlerischen Marktsegment: Erfolg ist nur in den seltensten Fällen das Ergebnis von Glück oder Zufall, und im Normalfall nichts als das Ergebnis harter, beharrlicher Arbeit.