MPU wegen Drogen. Alles was Sie wissen sollten!

Der Besitz eines Führerscheins und die dadurch gewährleistete Mobilität sind für viele Menschen essentiell. Allerdings kann die Fahrerlaubnis unter bestimmten Bedingungen entzogen werden. Ein solcher Fall tritt ein, wenn jemand unter Drogeneinfluss am Straßenverkehr teilnimmt oder Drogen regelmäßig konsumiert.

In solchen Fällen verlangt die Führerscheinstelle oft eine sogenannte "Drogen MPU" zur Wiedererlangung der Fahrerlaubnis.

Wer muss sich dieser Untersuchung unterziehen?

Eine Medizinisch-Psychologische Untersuchung kann unter verschiedenen Umständen erforderlich sein. Beispielsweise, wenn jemand beim Fahren nach dem Konsum von Cannabis oder anderen schweren Drogen wie Kokain, Heroin oder Amphetamin erwischt wird. In solchen Fällen wird in der Regel eine MPU veranlasst.

Auch ohne beim Fahren erwischt zu sein, kann eine MPU aufgrund von Drogenkonsum angeordnet werden, zum Beispiel wenn jemand vor einer Diskothek mit illegalen Substanzen erwischt wird und klar ist, dass diese konsumiert wurden.

Besonders bei Cannabis ist es wichtig zu wissen, dass der Wirkstoff THC (Tetrahydrocannabinol), der für die berauschende Wirkung verantwortlich ist, noch Tage bis Wochen nach dem Konsum nachweisbar sein kann. Nach § 14 der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) kann auch ein Gutachten gefordert werden, wenn Drogenabhängigkeit besteht.

Ablauf der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) bei Drogenkonsum

Bei der MPU aufgrund von Drogenkonsum müssen Sie überzeugend darlegen, dass Sie wieder in der Lage sind, sicher am Straßenverkehr teilzunehmen. Es muss klar sein, dass keine Gefahr mehr besteht, dass Sie unter dem Einfluss von Drogen ein Fahrzeug führen. Die MPU besteht in der Regel aus drei Phasen:

  1. Medizinische Beurteilung

  2. Reaktions- und Leistungstests

  3. Gespräch mit dem psychologischen Sachverständigen

Der medizinische Teil der MPU beinhaltet die Erstellung eines ärztlichen Gutachtens, das Ihre körperliche Eignung zur Fahrzeugführung bewertet. Dabei wird sowohl auf typische körperliche Anzeichen von Drogenkonsum als auch auf Ihr aktuelles Verhalten in Bezug auf Drogen geachtet.

Zusätzlich wird ein Urin- oder Haartest durchgeführt, um festzustellen, ob kürzlich Drogen konsumiert wurden. Bei diesen Tests werden nicht nur die Drogen berücksichtigt, wegen derer Sie auffällig wurden. Es wird standardmäßig auf Substanzen wie THC, Kokain, Heroin und Amphetamine getestet.

Medizinische Beurteilung

Reaktions- und Leistungstests

In einem computergestützten Test werden Ihre Fähigkeiten, Konzentration und Reaktionsgeschwindigkeit überprüft. Die meisten Teilnehmer haben hierbei keine ernsthaften Schwierigkeiten. Ziel ist es zu bestätigen, dass Sie die Mindestanforderungen für das Führen eines Fahrzeugs erfüllen.

Psychologisches Untersuchungsgespräch

Der psychologische Teil der MPU ist oft herausfordernder als es zunächst scheint. Einfache Aussagen, dass Sie keine Drogen mehr nehmen und alles bereuen, sind meist nicht ausreichend.

Der Psychologe wird detailliert wissen wollen, wie es zum Drogenkonsum kam, welche Motive eine Rolle spielten und wie Ihr zukünftiger Umgang mit Drogen aussehen soll. Auch Ihr sozialer Hintergrund, familiäre Verhältnisse, mögliche Kindheitstraumata, Ihr berufliches Umfeld, Finanzen, Hobbys usw. können thematisiert werden, wenn diese mit Ihrem Drogenkonsum in Verbindung stehen.

Es ist entscheidend, dass Sie deutlich machen können, dass ein Umdenken stattgefunden hat und eine erkennbare Verhaltensänderung vorliegt. Sie sollten reflektieren, warum Sie früher Drogen konsumiert haben und wie es zum Fehlverhalten im Straßenverkehr kommen konnte.

Da das erfolgreiche Bestehen des psychologischen Teils von vielen Faktoren abhängt und eine glaubwürdige Darstellung oft intensive Auseinandersetzung mit dem früheren Verhalten erfordert, wird empfohlen, sich gründlich darauf vorzubereiten – mit oder ohne professionelle Unterstützung durch Verkehrspsychologen.

Vorlage für Abstinenznachweise ist ein Muss!

Wenn Ihnen der Führerschein aufgrund von Drogenkonsum entzogen wurde, ist es erforderlich, Ihre Drogenfreiheit zu belegen. Durch Urin- oder Haartests können Sie nachweisen, dass Sie über einen bestimmten Zeitraum (mindestens sechs Monate) drogenfrei gelebt haben.

Das Vorlegen von Belegen für Ihre Drogenabstinenz ist ein entscheidender Faktor für ein positives MPU-Ergebnis. Solche Nachweise können Sie bei jeder anerkannten Begutachtungsstelle erbringen, wie beispielsweise beim TÜV Süd oder TÜV Hessen. Auch entsprechend zertifizierte Ärzte können diese Tests durchführen. Wichtig ist dabei, dass die Einrichtung oder Person, die die Urin- oder Haaranalyse vornimmt, alle geltenden CTU-Standards erfüllt.

Die erforderliche Dauer der Abstinenz vor der MPU hängt stark von Ihrem früheren Drogenkonsum ab. Bei Vorliegen einer Abhängigkeit oder ernsthaften Drogenproblematik ist in der Regel mindestens ein Jahr Drogenabstinenz nachzuweisen. Bei einer Drogengefährdung, wie zum Beispiel gelegentlichem Cannabis-Konsum, können oft schon sechs Monate Abstinenz ausreichend sein.

Die Anzahl der notwendigen Screenings und die Länge des erforderlichen Abstinenzzeitraums erfahren Sie normalerweise in einem MPU-Vorbereitungskurs. Achten Sie darauf, dass die Beratung von einem qualifizierten Psychologen mit Diplom- oder Masterabschluss durchgeführt wird. In einem Erstgespräch können Sie sich bei uns umfassend über die Abstinenznachweise informieren lassen.

Kostenstruktur der Medizinisch-Psychologischen Untersuchung (MPU) bei Drogengebrauch

Bis zum 31. Juli 2018 waren die Kosten für eine MPU wegen Drogenkonsums gesetzlich festgelegt. Gemäß der damaligen Gebührenordnung beliefen sich die Kosten für eine MPU ohne zusätzliche Delikte auf 402,22 Euro, zuzüglich 152,32 Euro für ein Urin- oder Haarscreening, was insgesamt 554,54 Euro ergab. Bei zusätzlichen Fragestellungen in der MPU stiegen die Kosten entsprechend.

Seit dem 1. August 2018 dürfen die Begutachtungsstellen für Fahreignung ihre Preise selbst bestimmen, was in einigen Fällen zu spürbaren Preissteigerungen geführt hat. Leider sind die genauen Preise oft nicht mehr online verfügbar, sodass man sich direkt bei den einzelnen Begutachtungsstellen über die aktuellen Kosten informieren muss.

Die Teilnahme an einem MPU-Vorbereitungskurs kann auch aus finanzieller Sicht sinnvoll sein, da bei einem negativen Gutachten eine erneute Begutachtung notwendig ist, was zusätzliche Kosten verursacht. Vor Beginn einer Beratung sollten Sie sich gründlich über die Qualifikationen und das Leistungsangebot des Anbieters informieren.

Auf dem Markt der MPU-Beratung gibt es leider auch unseriöse Anbieter, die hohe Summen für fragwürdige Versprechungen verlangen. Stellen Sie sicher, dass alle Vereinbarungen schriftlich in einem Vertrag festgehalten werden. Dies hilft Ihnen, seriöse und professionelle Dienstleister zu erkennen.

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